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Kapitel 7

Ankunft auf Kerguelen(Seite 3)

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20.01.2003
Gegen 5.30 Uhr brach langsam die Sonne durch die Wolken. Der Regen hatte aufgehört und der Wind schwächte sich auf ca. 10 bf. ab. Dirk und ich betraten das Deck. Unfassbar, der Sposmoker lag in voller länge auf dem Trockenen (Bild unten links)! Zur Linken lag die Station, zur Rechten konnten wir viele See-Elefanten sehen, die auf den Steinen lagen oder miteinander kämpften. Erst jetzt wurde uns das Ausmaß der Geschehnisse der letzten Nacht deutlich.


Über den Bug betraten wir zum ersten mal die Kerguelen. Ich wußte vorher nicht, dass hier mit ca. 1,5 m Tiedenhub zu rechnen ist. Das Wasser hatte sich an die 200 m zurückgezogen und wir konnten nun das Schiff inspizieren. Augenscheinlich waren keine größeren Schäden zu verzeichnen. Dann kamen auch Karl-Heinz und Gerd heraus. Ich denke wir alle waren froh, dass das Schiff in einem Stück diese Strandung überstanden hat. Ich wunderte mich, dass die Leute von der Insel noch gar nicht zu uns kamen. Gegen 6.15 Uhr kam dann schließlich doch eine Person (in kurzen Hosen !!). Mit einem kleinen Päckchen unter dem Arm kam er zum Schiff und lachte erstmal laut ! Es war der Bäcker der Station , der uns tatsächlich frische Croissants brachte. (im Bild rechts auf der Linken Seite zu sehen). Jean, der Bäcker berichtete, dass der Commandant so gegen 8.30 Uhr seine Arbeit beginnt und dann wohl zu uns kommen würde. In der Zwischenzeit kamen auch andere Leute zum Schiff und erkundigten sich nach unserem Befinden.


Wir hatten Glück gehabt. Das gesamte Gewicht (ca. 12 Tonnen) lastete nur auch den beiden Steuerrudern am Heck die dieser Belastung offensichtlich stand hielten (Bild links). Unser Beiboot lag ziemlich lediert an der Backbordseite, der Außenborder sah ziemlich zerstört aus. Die Ankerkette führte über den Bug unter dem Schiff hindurch und der Anker lag ca. 40 m hinter uns auf den Steinen. Von Unten betrachteten wir das Schiff. Die Vermutung vom Vortag, dass die Schraube abgefallen sein könnte, bestätigte sich. Auf der Backbordseite ragte nur noch ein Stück der Antriebswelle aus dem Rumpf.


Gegen 8.00 Uhr kam dann auch der Commandant der Kerguelen zu uns und es begann die offizielle Einreise mit Übergabe der Pässe und der Absprache, was nun zu tun sei. Wir erfuhren, dass jeder von uns ein Zimmer auf der Insel bekommen sollte und so packten wir unsere Sachen und verließen das Schiff. (Dieser Umstand wurde später von Gerd als "Flucht von Bord" ausgelegt werden und sollte tiefgehende Konsequenzen für uns haben...). Naja, die Absprache war jedenfalls so getroffen worden (... auch mit Zustimmung von Gerd !! ) und nachdem wir unsere Sachen von Bord hatten, wurde schon begonnen zu überlegen, ob und wie der Sposmoker geborgen werden könnte. Mit einen Auto wurden wir zu einer Unterkunft inmitten der Station gebracht und wir erhielten jeder tatsächlich ein eigenes kleines Zimmer, mit Dusche !!